KI-Feedback in Schule & Unterricht
Warum Feedback für Lehrkräfte & Schüler unverzichtbar ist und wie KI helfen kann

Wieso ist das Feedback von Lehrkraft zu Schüler entscheidend?
Feedback ist ein Begriff, der in der Ausbildung zur Lehrkraft nahezu täglich verwendet wird. Was in der Theorie zunächst gut verständlich, gewinnbringend und durchaus umzusetzen klingt, prallt mit der in der Schule vorzufindenden Realität jedoch wie so Vieles aufeinander. Denn Lehrkräfte stehen dann plötzlich vor einer scheinbar unendlichen Menge an Rückmeldungen, die sie geben müssen – und das in hochgradig heterogenen Klassen. Jede einzelne Aufgabe, jeder mündliche Beitrag, jede schriftliche Leistung verlangt eigentlich nach einer individuellen Rückmeldung. Hinzu kommt die Vielzahl an Korrekturen, die sowohl schriftlich als auch mündlich erfolgen müssen. Falls Du diese Herausforderung kennst, kannst Du beruhigt sein, dass es nicht nur Dir so geht. Und gerade weil das Thema so herausfordernd ist, möchte ich Dir in diesem Beitrag einige Anregungen geben, wie Du dem Thema Feedback allgemein und insbesondere mithilfe von digitaler Unterstützung begegnen kannst.
John Hattie zeigt in seiner vielzitierten Metastudie, dass Feedback zu den wirkungsvollsten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg gehört. In seiner Rangliste der Einflussgrößen auf schulischen Lernerfolg liegt Feedback mit einer Effektstärke von d = 0.70 deutlich über dem Schwellenwert für wirksame Interventionen. Besonders effektiv ist Feedback dann, wenn es zeitnah, konkret und auf die individuellen Lernziele bezogen ist (Hattie, 2009). Zierer und Kolleg:innen ergänzen, dass Feedback auf mehreren Ebenen wirken kann, auf der Aufgabenebene, der Prozessebene und insbesondere auf der Ebene der Selbstregulation (Zierer et al., 2019). Feedbackprozesse sind also unumgänglich, um guten Unterricht leisten zu können. Hier sind Ideen, wie Du sie in Deinem Unterricht gewinnbringend garantieren kannst.
Die wichtigsten Methoden für erfolgreiches KI-Feedback im Unterricht
Die wichtigste Methode, um Feedbackkultur zu etablieren besteht darin ein Format zu entwickeln, dass größere und kleinere Feedbackprozesse und deren Integration in jeder einzelnen Stunde ermöglicht. Das soll selbstverständlich nicht bedeuten, dass Du als Lehrkraft in jeder einzelnen Stunde ausführlich zu jedem Produkt jedes Schülers und jeder Schülerin eine Rückmeldung geben musst (denn das wäre logischerweise utopisch), sondern viel mehr, dass du dir unterschiedliche, simple Methoden aneignest und diese wie eine Routine abarbeitest. Ein Feedback kann sowohl auf individueller, als auch auf Klassenebene erfolgen. Du kannst Dir beispielsweise visuelle Reminder setzen, Dir eine separate, wiederverwendbare Liste erstellen (z.B. laminiert, damit Du sie beschreiben kannst) und Dir dadurch angewöhnen sicherzustellen, dass in wirklich regelmäßigen Abständen jedes Kind seine individuellen Rückmeldungen erhält, die über die (notwendigen und absolut richtigen) Kommentare hinausgehen. Dies zeigt Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Damit geht einher, dass Du Feedbackkultur vorlebst, die SuS darin trainierst auch Dir Feedback zu geben und ihr beispielsweise ausgewählte Gesamtfeedbackrunden etabliert.
Wie wir bereits in diesem kurzen Auszug erneut feststellen, kann Feedback in der Schule auf unterschiedliche Weise erfolgen. Neben meiner persönlichen Empfehlung, die Theorie ruhig immer wieder zu Rate zu ziehen (auch wenn man nur ausgewählte Ausschnitte implementiert) möchte ich Dir an dieser Stelle gerne zwei besonders relevante Formate, die mit paddy Tools umgesetzt werden können, an die Hand geben und Dich ermutigen auch diese zum Zweck der organisatorischen (digitalen) Entlastung zu nutzen:
-
•
Erstens:
Die Arbeit mit einem KI-gestützten Kriterien-Feedback. Hierbei hinterlegt du als Lehrkraft Bewertungskriterien, entweder manuell oder automatisch generiert aus einem Erwartungshorizont. Die Schüler:innen erhalten über einen QR-Code Zugang zur Aufgabe, bearbeiten diese und laden ihr Ergebnis hoch. Die KI analysiert die Arbeit anhand der hinterlegten Kriterien und gibt eine prozentuale Rückmeldung. Dieses Format eignet sich hervorragend, um gezielt einzelne Kompetenzen zu trainieren. Ein Beispiel: Eine Lehrkraft stellt fest, dass ein bestimmtes grammatikalisches Phänomen in Klassenarbeiten wiederholt falsch verwendet wird. Sie erstellt daraufhin ein gezieltes Trainingsformat mit klaren Bewertungskriterien. Die KI erkennt Muster und gibt differenzierte Rückmeldungen, die den Schüler:innen helfen, ihre Fehler zu erkennen und zu beheben.
-
•
Zweitens:
Die Arbeit mit einem KI-Assistenten auf paddy. Dieses Format ermöglicht umfassendes und individualisiertes Feedback. Die Lehrkraft kann einen Assistenten anlegen, der mit den Schüler:innen beispielsweise in der Prüfungsvorbereitung interagiert. Die KI gibt direktes Feedback auf Aussagen der Schüler:innen, nutzt hinterlegte Musterlösungen und Bewertungskriterien. Die Schüler:innen arbeiten im eigenen Tempo und können sich ortsunabhängig über einen QR-Zugang mit der KI austauschen. Die Lehrkraft hat jederzeit Einblick in den Austausch, kann Anpassungen vornehmen und gezielt Vorschläge einbauen. Dieses Format eignet sich besonders für die individuelle Förderung und die Differenzierung im Unterricht und ermöglicht ein Feedbackformat, dass selbstständig und kontinuierlich parallel zu Unterrichtsverlauf geschieht. Durch die Möglichkeit der stetigen Anpassung und Ausbau entsteht eine Dynamik, die individualisiertes Lernen in einer Art begleitet, die im Klassenraum schlicht nicht abzudecken wäre.
Mit dieser Strategie lassen sich die besten Ergebnisse aus ChatGPT herausholen und gezielt für den Unterricht nutzen.
Konstruktives und wertschätzendes Feedback erstellen – Welches Tool ist das richtige?
Die Auswahl des passenden Tools hängt von der Zielsetzung ab. Wenn es darum geht, strukturierte Rückmeldungen zu geben, sind KI-gestützte Kriterienraster besonders hilfreich. Diese kannst Du dir auf paddy beispielsweise jeder Zeit individuell in der Text-KI erstellen. Du hast sogar die Möglichkeit, Deine Gedanken, Beobachtungen, Notizen usw. ungefiltert per Spracheingabe hochzuladen und die KI sortiert dann mithilfe eines Prompts (z.B. Erstelle auf der Grundlage meiner Beobachtungen und Reflexion für die nächste Aufgabe XYZ in meiner Klasse ABC ein Bewertungsraster nach folgendem Muster…) und sogar, falls notwendig, auf der Grundlage bereits existierenden Materials, welches Du in zwei Klicks in der Text KI hochgeladen hast, alle Informationen, die notwendig sind. Für die individuelle Begleitung eignen sich KI-Assistenten mit Dialogfunktion. Wenn schnelle Rückmeldungen gefragt sind, Du im Fremdsprachenbereich tätig bist oder Deine Lerngruppe Sprachbarrieren hat, bieten diese Formate Möglichkeiten weiterer, interner Differenzierung. Wichtig ist, dass das Tool zur Unterrichtssituation und zum Lernziel passt und von Dir als Lehrkraft sinnvoll und reflektiert in den pädagogischen Kontext eingebettet wird.
Praxisbeispiele für gelungene Rückmeldungen an Schülerinnen und Schüler
In einer 9. Klasse wird ein KI-gestützter Assistent genutzt, um Textanalysen zu trainieren. Die Schüler:innen erhalten direktes Feedback zur Argumentationsstruktur und zum sprachlichen Ausdruck. In einer Projektwoche zur Berufsorientierung gibt die KI Rückmeldung zu Präsentationsentwürfen, basierend auf Kriterien wie Klarheit, Struktur und Inhalt. Diese Beispiele zeigen Dir, wie unterschiedlich KI-gestütztes Feedback konkret im Unterricht eingesetzt werden kann und wie es die Qualität der Rückmeldungen verbessert. Obwohl Du in Deiner Kompetenz als didaktische und pädagogische Fachperson unersetzlich bleibst, geht es in erster Linie um Möglichkeiten auf dem Weg in Richtung der Abgabe oder Präsentation eines finalen Produkts Feedbackschleifen aufzubauen und diese fortwährend garantieren zu können. Genau an dieser Stelle ist KI-Support durchdacht eingesetzt sinnvoll, da Du trotz garantierter Kontrollmechanismen den Überblick behältst und Deine individuelle, persönliche Aufmerksamkeit ganz bewusst einsetzen kannst.
KI-Tools und Apps für Lehrkräfte: Moderne Lösungen für Feedback in der Schule
Die besten Feedback Tools und Apps im Vergleich:
-
•
paddy
ist ein vielseitiges Tool für KI-gestütztes Feedback, das sowohl Kriterienraster als auch Assistenten unterstützt.
-
•
Edkimo
ermöglicht es Lehrkräften, Umfragen und Feedback von Schüler:innen einzuholen.
-
•
FeedbackSchule App
ist eine mobile Anwendung, die schnelle Rückmeldungen im Unterricht ermöglicht.
Schritt-für-Schritt: KI-Feedback als Lehrkraft etablieren
Der Einstieg in KI-gestütztes Feedback kann in folgenden Schritten erfolgen: Zunächst solltest du als Lehrkraft das Ziel des jeweiligen Feedbacks definieren, beispielsweise die Förderung grammatikalischer Kompetenzen oder die Vorbereitung auf eine Prüfung. Anschließend werden Bewertungskriterien hinterlegt oder automatisch generiert. Die Schüler:innen erhalten über einen QR-Code Zugang zur Aufgabe. Nach der Bearbeitung analysiert die KI die Ergebnisse und gibt Rückmeldung. Die Lehrkraft wertet die Rückmeldungen aus und passt bei Bedarf die Kriterien oder Aufgabenstellungen an. Idealerweise suchst Du Dir gerade am Anfang Tools aus, die intuitiv zu bedienen sind und Dir eine breite Varianz an Möglichkeiten erlaubt. Auf paddy lässt sich beispielsweise jedes Feedback Vorhaben Schritt für Schritt planen und durchführen, sodass Du nichts übersehen kannst.
Schülerinnen und Schüler – Erfahrungsberichte aus der Praxis
In unserer Tätigkeit bei Digital Erleben haben wir schon mit über 500 Schulen zusammengearbeitet und immer wieder festgestellt, dass SuS vor allem dann motiviert arbeiten, wenn Sie sich abgeholt fühlen und in ihren Stärken wahrgenommen werden. Selbstverständlich zählt wertschätzendes, regelmäßiges Feedback auch dazu. Auch die Arbeit mit KI gestützten Rückmeldungsschleifen kommt bei den SuS gut an. Da die Lehrkraft auch sprachliche Kriterien für KI-generierten Inhalte festlegen kann, erfolgt dies stets freundlich, wertschätzend und ermutigend. Die SuS haben z.B. in der Nutzung der QR Codes von paddy die Möglichkeit, sich mit ihrem Feedback unabhängig vom Standort und von anderen äußeren Gegebenheiten zu befassen, können es immer wieder aufrufen und sich daran orientieren. Sie haben im Austausch mit einem Assistenten darüber hinaus die Option, ihr Produkt so lange anzupassen und zu verbessern, bis sie selbst mit dem Ergebnis zufrieden sind und können durch das Offenlegen des Arbeitsprozesses sogar gegenüber ihrer Lehrkraft beweisen, dass sie sich ausgiebig und ernsthaft zum Zweck der persönlichen Verbesserung mit den Inhalten beschäftigt haben.
Künstliche Intelligenz im Feedbackprozess
Was sind KI-Feedback-Tools und wie funktionieren sie?
KI-Tools analysieren Schülerleistungen anhand hinterlegter Kriterien, erkennen Muster und geben automatisierte Rückmeldungen. Sie können sowohl zur Bewertung als auch zur Lernbegleitung eingesetzt werden. Die KI lernt aus den Eingaben und passt ihre Rückmeldungen kontinuierlich an.
Chancen, Grenzen und Datenschutz bei KI-gestütztem Feedback
Die Chancen liegen in der Skalierbarkeit, der Individualisierung und der Zeitersparnis für Lehrkräfte. Die oben genannten Beispiele zeigen, dass die eigenständigen Aufbereitungsmöglichkeiten eine wirkliche Entlastung für die Lehrkräfte bieten kann, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass programmierte Aufgaben (z.B. in paddy) unendlich oft wiederholt genutzt werden können. Grenzen zeigen sich dagegen sicherlich bei der Interpretation komplexer Inhalte oder emotionaler Nuancen, was jedoch, wenn wir ehrlich sind, keine Lehrkraft überraschen wird. Wie bereits ausgeführt geht es jedoch auch keinesfalls um die Ersetzung der menschlichen, pädagogischen, didaktischen und/oder fachlichen Kompetenzen, sondern um Ergänzungen und Ausbauprozesse, die Lehrkräfte im Alltag entlasten. Der Datenschutz ist ein zentrales Thema und natürlich besonders bei der Nutzung von digitalen und KI-gestützten Tools nicht außer Acht zu lassen. Jede Anwendung im schulischen Kontext muss DSGVO-konform erfolgen und die Datenverarbeitung muss transparent sein, was beispielsweise in der Nutzung von paddy zu jeder Zeit garantiert ist.
Zierer et al. (2019) betonen, dass Feedback nicht nur auf der Aufgabenebene, sondern auch auf der Ebene der Selbstregulation wirken kann – ein Aspekt, den KI-gestützte Systeme wie an den obigen Beispielen gezeigt, gezielt unterstützen können.
Feedback-Kultur nachhaltig erstellen & etablieren
Schritte zur Einführung einer KI-Feedback-Kultur
Die Einführung einer Feedback-Kultur kann in folgenden Schritten erfolgen: Zunächst solltest du dir als Lehrkraft einen Plan machen und darin abstecken, inwiefern du Verbesserungen und Veränderungen vornehmen möchtest. Du kannst dir eine Übersicht zu bereits gelungenen Strukturen und zu Implementierungwünschen erstellen. Zur Unterstützung kann es sinnvoll sein, Dich mit einer Kollegin oder einem Kollegen abzustimmen, Feedbackraster gemeinsam zu durchdenken oder gemeinsam zu brainstormen. Ein gegenseitiges Hospitieren bei Feedbackgesprächen kann Euch Klarheit über Eure bisherigen Stärken und Schwächen aufzeigen. Auch hier könntest Ihr eine KI als unterstützendes Instrument zur Dokumentation integrieren und diese im Anschluss als Grundlage für weitere Überlegungen nutzen. Wenn Ihr feststellt, dass Euch grundlegende Ideen und Kompetenzen fehlen, könnt ihr schulinterne Fortbildungen zu digitalen Feedbackmethoden anregen. Auch Pilotprojekte mit Evaluation helfen, Erfahrungen zu sammeln und die Umsetzung zu verbessern. Das Beste, was Du tun kannst, ist in die aktive Kommunikation zu treten, mit dem Kollegium und vor allem mit Deinen SuS. Denn genau damit schaffst Du Raum für wünschenswerte Feedbackkultur.
Anna Sophie
Content Managerin DigitalErleben
Anna ist Referendarin an einer Gesamtschule und nutzt paddy seit dem ersten Tag. Sie ist überzeugt, dass paddy ihren Unterricht effizienter macht – deshalb unterstützt sie unser Team.
Dos and Don’ts für Schulen & Lehrkräfte
Zu den empfehlenswerten Vorgehensweisen gehört die Verwendung klarer Kriterien, die Einbeziehung der Schüler:innen und die regelmäßige Rückmeldung. Visualisiere Deine Gedanken, unterstütze Deine eigene Organisation mit Checklisten und kleinen Gadgets. Du selbst wirst für Dich am besten herausfinden können, wie Du Unterstützung brauchst und auch selbst kreieren kannst. Vermeide generell unklare Rückmeldungen, die ausschließliche Nutzung von Feedback zur Bewertung und den Einsatz von Tools ohne vorherige Schulung berücksichtigt, denn damit wirkt man absolut keinem Mangel entgegen.
Warum ist Feedback so wichtig?
Weil es Lernprozesse sichtbar macht, Orientierung bietet und Motivation fördert. Hattie (2009) und Zierer (2019) belegen dies mit umfangreichen Studien zur Wirkung von Feedback auf den Lernerfolg
Wie trainieren wir selbst gutes Feedback zu geben?
Durch kollegialen Austausch, Fortbildungen und die Reflexion eigener Rückmeldungen. Besonders hilfreich sind kollaborative Formate, in denen Lehrkräfte gemeinsam Feedbacksituationen analysieren und weiterentwickeln.
Welche Tools sind besonders geeignet?
Paddy für KI-gestütztes Feedback, Edkimo für Schüler:innen-Umfragen, FeedbackSchule App für mobile Rückmeldungen.
Anna Sophie Stricker, 10. Juli 2025, 10:09 Uhr, KI in der Schule